Still geworden
hier…. Pust … Staubig auch :)
Wir waren 14 Tage im
Urlaub bei der Oma. Es war großartig. Großartig schön und großartig
anstrengend.
Alles fing einen Tag
vor dem Urlaub an, als wir abends - keine 12h vor Abflug - erfahren haben, das
der Flug nach Frankfurt wegen einer Sicherheitspanne gestrichen wurde. Schnell
haben wir eine Bahnverbindung gefunden. Morgens um 3 aufgestanden, Luis auf dem
Rücken geschnallt und los zum Bahnhof. Im Zug konnte Luis etwas schlafen. Gegen
9 Uhr ging der Flieger nach Sevilla. Es hat alles wunderbar geklappt. Luis hat
Gummibärchen und seine Trinkflasche gegen den Ohrendruck bekommen. 3h in der
Luft, der kleine bespaßte die Nachbarsitze. Mit dem Mietwagen sind wir von
Sevilla ins kleine Dorf gefahren. Etwa 4000 Einwohner leben dort. Die ersten 2 Tage waren wir alle ziemlich
platt wegen der Klimaumstellung. Dann folgten die heißesten Tage die Andalusien
im September je gesehen hat. 43°C tagsüber. Und nachts immer noch knapp 30°C.
Wir haben einer dieser Tage am Meer verbracht.
In Matalascanas, Die Reste eines Festungsturmes aus maurischer Zeit liegen im Wasser |
Die anderen Tage haben wir im Haus verbracht, denn von 12Uhr bis etwa 18Uhr kann man nicht vor die Tür. Was macht man aber mit
einem kleinem unternehmungslustigen Kind, das einem ständig die Sonnencreme und
Schuhe anschleppt, und sehr energisch darauf besteht vor die Tür zu gehen?
Am Dorfrand gibt es
einen kleinen Park mit Spielplatz und einem Naturkundemuseum. Der Park ist mit
riesigen Pinienbäumen beschattet und der Boden liegt voller Zapfen,
Rindenstücken und den langen Nadeln. Luis fand es dennoch super zum Buddeln.
Im Hof haben wir täglich mit Wasser geplanscht. |
Die diesjährige
"Feria" - eine Art Schützenfest, nur ohne Schießen, dafür mit Pferden
- begann mit dem Pferdeeintrieb durch die Gassen. Diese jungen Tiere wurden
dann 2 Tage später auf dem Pferdemarkt verkauft. In verschiedenen Gattern
untergebracht und ohne großes Spektakel im direkten Gespräch - also nicht wie
ein Basar mit lautem Rufen. Obwohl das zu den Spaniern eher gepasst hätte.
Sonntag wurde abends
ab 10Uhr die Madonna der Hauptkirche in einer großen (und verdammt lauten)
Zeremonie durch das Dorf getragen. Die Madonna ist die Schutzpatronin des Ortes
und wird verehrt. Anders als in Deutschland, wo Jesus im Mittelpunkt steht, findet
man diese Madonnenbilder und -Statuen an und in jedem Haus. Die Zeremonie wurde
von einer Blaskapelle und etwa 400 Menschen begleitet. Sie zogen direkt an
unserem Haus vorbei. Man öffnet die Türen und schaltet die Lichter ein und
macht trotz der Sorge um sein schlafendes Kind eine gute Mine. Luis hat davon
aber nichts mitbekommen. Neben ihm hätte ein Krieg anfangen können.
Die Feria selbst
besteht aus großen Zelten, in denen man essen und tanzen kann. Diese
"Casetas" werden von Familien betrieben, und man benötigt eine
private Einladung. Für die Allgemeinheit gibt es eine öffentliche "caseta
municipal", in der die Tapas gekauft werden können. Also ähnlich dem Oktoberfest.
Luis ist das erste
Mal Karussell gefahren und fand es ganz großartig.
Die Spanier machen
sich abends alle richtig schick, fast aufgedonnert. Selbst die kleinsten werden
herausgeputzt und zu (nach deutscher Meinung) unmöglichen Zeiten mit
rausgeschleppt. Vor 22Uhr braucht man da gar nicht losgehen.
Ich habe die
Hoffnung, in Schwiegermutters Flamencokleid zu passen, schon vor dem Urlaub
aufgegeben und mir nach einem Burda Schnitt selber eins genäht. In zwei Wochen
war das gut zu schaffen und ich habe mich den einen Abend sehr wohl darin
gefühlt. Auch wenn ich - entgegen der Versprechungen der Broschüre - als
einzige ein Flamencokleid anhatte. Vielleicht hat es auch Luis mit seinem Anzug
wieder rausgerissen? Der süße 3 Teiler ist von H&M, die kleine Fliege an
seinem Hemd habe ich aus dem grünen Stoff des Kleides neu genäht (eine ziemlich
hässliche in orange war dran).
Die restlichen Tage
haben wir mit Wasserspaß im Garten, dem Nachbarsmädchen Marta, auf dem
Spielplatz oder abends bei Freunden verbracht. Am Tag vor der Rückreise haben
wir eine Ausflug nach Aracena gemacht um dort eine Tropfsteinhöhle anzusehen.
Auf dem Rückweg sind
wir über Riotinto und Minas del Riotinto gefahren. Dort wird in einem rieseigen
Tagebau Eisenerz abgebaut. Das gab der Stadt und dem Fluss auch den Namen.
Die Rückreise
verlief problemlos, Luis hat im Flieger unter unseren Sitzen geschlafen :)
Seit dem Urlaub aber
kann er nicht mehr alleine einschlafen - und vor allem nicht durchschlafen.
Vorher legten wir ihn ins Bett und hatten 12h Ruhe. Aber wir hoffen das Luis da zurück finden
kann.
Katze und Garten
haben unseren Urlaub gut überstanden - zum Garten demnächst hier mehr!
Bis dahin, macht es
euch schön mit dem beginnendem Herbst!