Mittwoch, 29. November 2017

Freddy - der Waschbär - oder was man aus Papier so alles machen kann!

Ich hab ihn erlegt! Gejagt? Nein! Gebastelt. Großartig, wenn was fertig wird.
Vor einiger Zeit bin ich bei Pinterest auf die Papierskulpturen von WastepaperHead aufmerksam geworden. Und als ich den Waschbär sah, war es um mich geschehen. Mein Göttergatte (Ab Juni 2018 darf ich ihn wirklich so nennen - wir heiraten!) liebt Waschbären. Die erste Kontaktinfo die ich von ihm bekam - außer der Telefonnummer war seine emailAdresse: racoon......@irgendwas.de . Den Zettel habe ich heute noch. Seit über 7 Jahren sind wir nun zusammen.
Im Januar ziehen wir in die neue Wohnung ein und da bekommt er ein eigenes Arbeitszimmer. Denn sein Schreibtisch ist schon seit langem nicht mehr seiner, sondern meine Näh- und Bastelzentrale geworden. Und damit er nicht alleine ist in dem neuen Zimmer, gibt es nun zu Weihnachten einen Mitbewohner für ihn. Pflegeleicht. Frisst nichts, muss nicht zum Tierarzt. Hat mich auch nur etwas Nerven und ein paar Blatt Cardstock gekostet. Wie wollen wir ihn nennen? Freddy - der Waschbär? Passt.





Zum Projekt:
Es kommt ein PDF in den emailkasten mit 7 Seiten. Eine Anleitung und 6 Seiten Schnittmuster. Am besten soll man sie auf A3 ausdrucken. Das geht meist nur im Copyshop. Oder aber im PDF den Posterdruck einstellen und alles auf 100% vergrößern (also dann von A4 auf A3) und ausdrucken. Die Poster-PDF Seiten werden an den Passmarken zusammengeklebt.
Nun die einzelnen Schnittteile grob ausschneiden und dann kann das große Grübeln losgehen.
Was hab ich da nur getan? Das geht doch nie!
Es ist leider keine Angabe über die finale Größe, geschweige denn den Papierverbrauch dabei. (Eine gescheite Anleitung übrigens auch nicht).
Ich habe mich bei hansemann.de für den Cardstock (30x30) in Leinenoptik entschieden und je 3 Blatt in hellgrau, silbergrau, dunkelgrau und schwarz bestellt. 


Ich hab ja so einen Organisationsfimmel... Deswegen habe ich alle Teile beschriftet in große Umschläge gesteckt. Die Seiten aus dem PDF je einmal in A4 ausgedruckt und zum Abgleich mit auf die Umschläge geklebt. 



Die Seiten sind schon so sortiert, das alle Teile darauf die gleiche Farbe haben. 
Wirklich benötigt habe ich: 
schwarz: 2 Blatt für Nase, Augen, Ohren und Rückseite (Seite 1 und 6)
hellgrau: 2 Blatt für Hals, Schnurrbart-bereich, Augenbrauen und Ohrenkranz außen (Seite 2 und 4)
silbergrau 1 Blatt für Kehle, Nasenrücken und Ohren (Seite3)
dunkelgrau: 1 Blatt für Hinterkopf und Ohrenrückseite (Seite 5)

Der Cardstock kostet 0,89€, das Schnittmuster habe ich hier für 8,28€ gekauft. Gönnt euch zum Kleben einen Papier-Kraftkleber. Dickflüssig und schnellziehend. Ich habe den hier verwendet und war sehr zufrieden!

Los geht es mit Seite 1. Da könnte man ja schon verwzeifeln. Solche kleinen, komplizierten Teile. Auf dem Anleitungsblatt (in englisch) steht drauf, welche Linien Berg- und welche Talfalten ergeben. Außerdem der Hinweis, sich von Seite zu Seite zu arbeiten und von der dunkleren Farbe zur helleren.
Es ist ein Youtube Video angegeben, in dem ein Mann ein rotes Nashorn im Zeitraffer zusammenbaut. Er nutzt ein Skalpell zum Ausschneiden und eine Nadel um die Eckpunkte von der Vorlage aufs Papier zu bringen. Das hat bei mir nicht geklappt - zumindest nicht bei den Miniteilen für die Nase. Ich habe stattdessen alle Teile mit Büroklammern auf dem Cardstock fixiert und mit der Papierschere ausgeschnitten. 
Dann kommt das Falzen dran: Mit Geodreieck und Falznadel und Falzbein kommen die Falten ins Papier. Macht euch wirklich die Mühe, die Klebekanten mit den entsprechenden Zahlen zu beschriften. Am Anfang mag es noch gehen, aber sobald mehrere Farben zusammen geklebt sind, wird es unübersichtlich.




Dabei erkennt ihr schon, ob manche Teile in sich schon verklebt werden müssen.


Die Nasenlöcher waren ein Graus! Die ersten Teile überhaupt, dazu noch die Logik verstehen müssen und irgendwie diese Fitzeldinger ineinander kleben. 





Vielleicht sollte man mit den Augen anfangen, die sind zumindest etwas größer.


Nach und nach fügt sich ein Teil zum anderen und es wird einfacher.

Es hilft sicher auch, sich vorzustellen, welches Teil wohin kommt. Die Beschriftung auf meinen Umschlägen (Auge I und Auge II, Ohr , am Kragen etc.) sind leider nicht vorgegeben. Es braucht also räumliches Vorstellungsvermögen.

Als das letzte Teil dran war, war ich doch wirklich froh es geschafft zu haben. Die eine oder andere überstehende Ecke habe ich mit der feinen Papierschere einfach abgeschnitten. Kleberreste können weggerubbelt oder mit dem Skalpell abgekratzt werden.



Der ganze Kopf ist etwa 40-45cm hoch und ich fnde wirklich, das sich die 4-5h Schneide- und Klebarbeit gelohnt haben.

Das nächste Projekt habe ich schon in Aussicht ...