Dienstag, 27. September 2016

Wieder daheim!


Still geworden hier…. Pust … Staubig auch :)

Wir waren 14 Tage im Urlaub bei der Oma. Es war großartig. Großartig schön und großartig anstrengend.
Alles fing einen Tag vor dem Urlaub an, als wir abends - keine 12h vor Abflug - erfahren haben, das der Flug nach Frankfurt wegen einer Sicherheitspanne gestrichen wurde. Schnell haben wir eine Bahnverbindung gefunden. Morgens um 3 aufgestanden, Luis auf dem Rücken geschnallt und los zum Bahnhof. Im Zug konnte Luis etwas schlafen. Gegen 9 Uhr ging der Flieger nach Sevilla. Es hat alles wunderbar geklappt. Luis hat Gummibärchen und seine Trinkflasche gegen den Ohrendruck bekommen. 3h in der Luft, der kleine bespaßte die Nachbarsitze. Mit dem Mietwagen sind wir von Sevilla ins kleine Dorf gefahren. Etwa 4000 Einwohner leben dort.  Die ersten 2 Tage waren wir alle ziemlich platt wegen der Klimaumstellung. Dann folgten die heißesten Tage die Andalusien im September je gesehen hat. 43°C tagsüber. Und nachts immer noch knapp 30°C. Wir haben einer dieser Tage am Meer verbracht.
In Matalascanas, Die Reste eines Festungsturmes aus maurischer Zeit liegen im Wasser

Die anderen Tage haben wir im Haus verbracht, denn von 12Uhr bis etwa 18Uhr kann man nicht vor die Tür. Was macht man aber mit einem kleinem unternehmungslustigen Kind, das einem ständig die Sonnencreme und Schuhe anschleppt, und sehr energisch darauf besteht vor die Tür zu gehen?
Am Dorfrand gibt es einen kleinen Park mit Spielplatz und einem Naturkundemuseum. Der Park ist mit riesigen Pinienbäumen beschattet und der Boden liegt voller Zapfen, Rindenstücken und den langen Nadeln. Luis fand es dennoch super zum Buddeln. 
Im Hof haben wir täglich mit Wasser geplanscht.

 Die diesjährige "Feria" - eine Art Schützenfest, nur ohne Schießen, dafür mit Pferden - begann mit dem Pferdeeintrieb durch die Gassen. Diese jungen Tiere wurden dann 2 Tage später auf dem Pferdemarkt verkauft. In verschiedenen Gattern untergebracht und ohne großes Spektakel im direkten Gespräch - also nicht wie ein Basar mit lautem Rufen. Obwohl das zu den Spaniern eher gepasst hätte.



Sonntag wurde abends ab 10Uhr die Madonna der Hauptkirche in einer großen (und verdammt lauten) Zeremonie durch das Dorf getragen. Die Madonna ist die Schutzpatronin des Ortes und wird verehrt. Anders als in Deutschland, wo Jesus im Mittelpunkt steht, findet man diese Madonnenbilder und -Statuen an und in jedem Haus. Die Zeremonie wurde von einer Blaskapelle und etwa 400 Menschen begleitet. Sie zogen direkt an unserem Haus vorbei. Man öffnet die Türen und schaltet die Lichter ein und macht trotz der Sorge um sein schlafendes Kind eine gute Mine. Luis hat davon aber nichts mitbekommen. Neben ihm hätte ein Krieg anfangen können.

Die Feria selbst besteht aus großen Zelten, in denen man essen und tanzen kann. Diese "Casetas" werden von Familien betrieben, und man benötigt eine private Einladung. Für die Allgemeinheit gibt es eine öffentliche "caseta municipal", in der die Tapas gekauft werden können. Also ähnlich dem Oktoberfest.

Luis ist das erste Mal Karussell gefahren und fand es ganz großartig.


Die Spanier machen sich abends alle richtig schick, fast aufgedonnert. Selbst die kleinsten werden herausgeputzt und zu (nach deutscher Meinung) unmöglichen Zeiten mit rausgeschleppt. Vor 22Uhr braucht man da gar nicht losgehen.

Ich habe die Hoffnung, in Schwiegermutters Flamencokleid zu passen, schon vor dem Urlaub aufgegeben und mir nach einem Burda Schnitt selber eins genäht. In zwei Wochen war das gut zu schaffen und ich habe mich den einen Abend sehr wohl darin gefühlt. Auch wenn ich - entgegen der Versprechungen der Broschüre - als einzige ein Flamencokleid anhatte. Vielleicht hat es auch Luis mit seinem Anzug wieder rausgerissen? Der süße 3 Teiler ist von H&M, die kleine Fliege an seinem Hemd habe ich aus dem grünen Stoff des Kleides neu genäht (eine ziemlich hässliche in orange war dran).


Die restlichen Tage haben wir mit Wasserspaß im Garten, dem Nachbarsmädchen Marta, auf dem Spielplatz oder abends bei Freunden verbracht. Am Tag vor der Rückreise haben wir eine Ausflug nach Aracena gemacht um dort eine Tropfsteinhöhle anzusehen.
Auf dem Rückweg sind wir über Riotinto und Minas del Riotinto gefahren. Dort wird in einem rieseigen Tagebau Eisenerz abgebaut. Das gab der Stadt und dem Fluss auch den Namen.

Die Rückreise verlief problemlos, Luis hat im Flieger unter unseren Sitzen geschlafen :)
Seit dem Urlaub aber kann er nicht mehr alleine einschlafen - und vor allem nicht durchschlafen. Vorher legten wir ihn ins Bett und hatten 12h Ruhe.  Aber wir hoffen das Luis da zurück finden kann.

Katze und Garten haben unseren Urlaub gut überstanden - zum Garten demnächst hier mehr!

Bis dahin, macht es euch schön mit dem beginnendem Herbst!