Sonntag, 17. Juli 2016

Mein Kleingarten (02)


Es gibt neues von der Gartenfront:
Es hat geklappt mit dem Kleingarten. Nur 2 Wochen nach dem ersten Kontakt konnte ich das Stückchen Land mein Eigen nennen.
Kommt mit auf eine Führung, und ich zeige euch, was ich mit Hilfe meines Mannes und einem guten Freund alles schon geschafft habe:

Wir starten am Tor und gehen im Uhrzeigersinn in jeden Winkel:
In den ersten Tagen haben wir die Hecke außen am Grundstück geschnitten. Der Vorpächter hat mir eine elektrische Heckenschere überlassen.

Weiß jemand was das hier ist? Es wächst fast 2m hoch, hat Blätter dem Liebstöckel sehr ähnlich und wird in gelb blühen.
Innen am Tor steht eine Zierkirsche, die im zeitigen Frühjahr den Frühling einläutet. Am Wegesrand wuchert der Lavendel, leider wurde er - wie fast alles hier - die letzten Jahre nicht geschnitten und ist mächtig aus der Form geraten.

Vom Weg biegen wir nach links ab, kommen zu den Hochbeeten. Vorbei an einem verwitterten Rosenspalier, einem wunderschönen Sommerflieder in weiß.


Die beiden Hochbeete waren mit Brennnessel und Distel überwuchert. Hier ein Bild vorher/nachher.

Mit der el. Heckenschere haben wir den Pflanzen den Garaus gemacht. Die Brennnesseln sind schon teilweise verblüht, deswegen konnte ich sie nicht Schreddern oder auf den Kompost werfen. Ganz in der Nähe ist ein Wertstoffhof, dort habe ich die 7 !!! Säcke abgegeben.
An der Konstruktion der Hochbeete nagt auch der Zahn der Zeit - und der der Wühlmaus. Teilweise wurden sie bereits repariert, aber nach so langer Zeit ist hier nicht mehr viel zu machen.


Angelegt sind die Beete mit 1,5m Breite x 3m Länge und 60cm Höhe. Die Beetbreite sollte sich so bemessen, das man von beiden Seiten gut bis in die Mitte herankommt. Die Höhe von 60 cm nimmt dem Rücken leider keine Arbeit ab. 90cm wären besser.
Ich habe beschlossen, beide Beete platt zu machen und den Inhalt auf einer Fläche von etwa 4m x 6m zu verteilen. Die Erdschicht wird etwa 20cm hoch. Die alten Planken können teilweise noch als Eingrenzung herhalten, werden mit der Zeit aber sicher ersetzt werden müssen. Die Stämme der Tannen, die der Vorpächter entfernen musste, liegen noch auf dem Weg und werden da eine natürliche Barriere bilden.
Um meiner Anbaupflicht :) nachzukommen, werde ich 2 Beete anlegen, die mit Weidenzäunen umgrenzt werden. Luis wird ein eigenes Beet bekommen, klein aber seins.
Die restliche Fläche wird zu einem einladenden Schmetterlings-und Insektengarten verwandelt. In der aktuellen Ausgabe der "GartenFlora" (Bauernverlag) werden tolle Pflanzen vorgestellt, auf die die Falter fliegen!
Hier kommt eine wilde Ecke, bis zu der ich noch nicht durchgekommen bin. Ich weiß noch nicht was hier alles wächst, vielleicht kommen in Frühjahr auch Tulpen und Co?
Wenn wir uns in Richtung Haus umdrehen, sehen wir meinen Steingarten. Von Buchs eingefasst (der auch einen Schnitt und Düngung vertragen könnte) war hier vorher nur Wildwuchs von Lupine (Lupinus, auch Wolfsbohne / Feigbohne) und Geruchloser Kamille (Tripleurospermum maritimum) und der schönen Kronen-Lichtnelke (Silene coronaria, Vexiernelke) mit ihren grauen behaarten Rosettenblättern. Um dem Wildwuchs Einhalt zu gebieten, habe ich alles rausgenommen, umgegraben, mit einer Unkrautsperre (Steingartenvlies) belegt, mit neuen Pflanzen - und teils auch alten wieder eingesetzt und mit Zierkies belegt. Es fehlen noch etwa 60kg Kies, aber der Anfang ist gemacht. Um die Ecke an der Bank zu schließen, werde ich noch ein Stück Buchs einsetzen, denn Luis klaut sich gern ein paar Steine und tritt auf die Pflanzen.
Der nächste Bereich ist ebenfalls von Buchs eingefasst und beherbergt eine große Harlekinweide und eine - noch - Mini Magnolie. Die Magnolie wird so groß, wer auf die Idee gekommen ist, sie dort einzupferchen? Vielleicht werde ich sie an einen anderen Ort verpflanzen.

In dem Streifen am Zaun steht unter Unkraut verdeckt eine Scheinquitte -  deren Früchte essbar sind. Sie stachelt furchtbar, deswegen muss man sich weit in den Buchs lehnen um unbeschadet an ihr vorbei zu kommen.

Ein Stückchen weiter steht ein Prachtexemplar: ein Japanischer Schlitzahorn. Mit seiner blutroten Farbe ist er solch ein Hingucker. In Nachbarschaft zu der Geruchlosen Kamille sieht es toll aus. (Die Kamille hat mein Vater bei einem kurzen Gartenbesuch schon entfernt, jetzt kann der Ahorn wieder atmen).
 
Direkt am Haus wächst eine rote Kletterrose, auf dem Foto vom letzten Gartenpost steht sie in voller Blühte. Direkt daneben eine Engelstrompete (Brugmansia) mit ihren orange-roten Blütenkelchen. Mein erster Gang im Garten gilt ihr, der in allen teilen hochgiftigen Pflanze. Ich sammle alle Blütenkelche auf und schaue das nichts herunterhängt. In der nächsten Zeit werden wir sie herausnehmen und durch nicht minder schöne Kletterpflanzen ersetzen.

Auch am Teich hat sich viel getan:
Wir haben mit Bodenhülsen, großen Pfosten und Kaninchendraht einen vorläufigen Zaun gebaut. Oben auf kommen noch Halbrundlatten und an der Seite wird noch ein Tor eingesetzt. Ich habe einen neuen Durchlauffilter installiert und in die Sumpfrinne am Rand viele schöne Pflanzen eingesetzt.
Der Bereich links vom Teich soll ein Bachlauf werden, damit das Wasser aus dem Filter nicht so unschön reinblubbert.


Hinter dem Haus stehen die Beerensträucher  - und eine Birne. Dieses Jahr trägt sie 2 Früchte. Die roten und schwarzen Johannisbeeren habe ich schon zu Gelee verarbeitet, Josterbeere ebenso. Die Himbeeren sind mangels Pflege nicht so ertragreich gewesen, hier ist ein kräftiger Rückschnitt erforderlich. Die Brombeere macht sich ganz gut.


Über unseren Köpfen reifen reichlich Zwetschgen und Äpfel heran. An einer Ecke vor der Terrasse steht eine (Zier)Hasel.
Auf der andern langen Seite stehen am Zaun viele Rosen, die Johannisbeeren quellen vom Nachbarn herüber - wie auch das leidige Klebkraut. Es wuchert, trägt unglaublich viele Kletten und klebt selbst im getrockneten Zustand noch sehr. Auch das sollte nicht auf dem Kompost entsorgt werden.


Auf der Wiese ist der Sandkasten für Luis entstanden. Bei gutem Wetter gibt es ein Planschbecken dazu.



Am großen Kirschbaum hängen einige Kirschen dran, die Nachbarn im Haus haben schon laut "hier" geschrien. Auch meine Oma in Dresden möchte welche haben.

Die Terrasse stand mit Brennholz voll, das haben wir hinters Haus geräumt.

So, nun wollt ihr aber die Laube von innen sehen?
Der Flurbereich mit dem Werkzeugregal sieht noch schmuddelig aus, ganz anders als der große Raum. Den habe ich mit einem leichten mintgrün gestrichen und mit den süßen Wand Tattoos von KEKAmsterdam verziert. Luis findet den Fuchs so toll! Seht ihr den Bären, der sich am Ofen wärmt? Tische und Stühle habe ich günstig bei eBay Kleinanzeigen erstanden, die Kommode ist aus einem Möbelhaus. In der Küche steht inzwischen ein kleiner Kühlschrank und eine Doppelkochplatte, Wasserkocher und Kaffeemaschine. Die Küche werde ich auch noch streichen, genauso wie den Flur.






So, das war unser Rundgang. Ich werde ein paar Tage mit Luis in meine Heimat fahren, vielleicht wird mein Mann die Tomate und Erdbeeren gießen?

Ich hoffe es hat euch gefallen? Ihr seht selbst, es ist viel Arbeit, aber genau so habe ich es mir gewünscht.